Seit 2005 dürfen Abfälle in Deutschland nicht mehr unbehandelt auf Deponien abgelagert werden. Um die Müllmengen zu bewältigen, sind deshalb andere Wege der Abfallverwertung gefragt. Neben der Vermeidung, der Wiederverwendung und dem Recycling ist die thermische Behandlung des Restmülls, das heißt die Verbrennung, eine Säule der Kreislaufwirtschaft. Dabei wird der Abfall nicht einfach verbrannt, sondern schädliche Stoffe werden während des Verbrennvorgangs zerstört und gelangen somit gar nicht erst in die Umwelt. Kontinuierliche Messeinrichtungen sorgen für die sichere Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Werte zu jeder Zeit und geben Auskunft über die Schadstoffkonzentrationen. Per Daten-Onlineübertragung werden diese an die zuständige Genehmigungsbehörde übermittelt. Das Müllheizkraftwerk Rothensee leistet damit einen enorm wichtigen Beitrag zu einer umweltverträglichen Abfallentsorgung. Aus dem, was nach dem Verbrennen übrig bleibt, werden Wertstoffe wie Eisen- und Nichteisenmetalle separiert und wieder einer Nutzung zugeführt. Die am Ende übrig bleibende Schlacke wird als Baustoff genutzt.
Die Energy from Waste GmbH hat einen Nachhaltigkeitsbericht 2022 entwickelt, dabei wird das Müllheizkraftwerk Rothensee besonders hervorgehoben. Ein wichtiger Meilenstein ist der Bau für eine Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage, die zur sicheren Verwertung von Klärschlamm und Rückgewinnung von Phosphor dient. Zudem wurde ein Beirat eingerichtet, für einen regelmäßigen Austausch mit Kunden und Stakeholdern. Das MHKW Rothensee beteiligt sich aktiv an den umfassenden Umweltdaten und hat bedeutende Umwelt- und Qualitätszertifikate erhalten.
Wir entsorgen
1 Mio. Tonnen
Abfall pro Jahr.
Kontinuierlich werden die Emissionen des MHKW gemessen und durch die zuständige Genehmigungsbehörde überwacht. Aufwändig werden die Rauchgase gereinigt und gefiltert, damit saubere Luft dem MHKW Rothensee entweicht. Klimarelevante Kohlendioxid-Emissionen werden schon bald so behandelt, dass das Kohlendioxid gebunden wird und nicht mehr in die Atmosphäre gelangt.
Das MHKW Rothensee setzt die in der Immissionsschutzverordnung enthaltenen Vorgaben beispielhaft um. Die Emissionswerte des MHKW liegen teilweise erheblich unter den Grenzwerten, die der Gesetzgeber vorgibt.
Grenzwerte der 17. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BISchmV)
Seit Januar 2017 verfügt die Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH über ein nach DIN EN ISO 50001:2018 zertifiziertes Energiemanagementsystem. Mit der Einführung des Energiemanagementsystems verpflichtet sich MHKW Rothensee, die Energieverbräuche sowie die damit verbundenen CO2-Emissionen nachhaltig und unter Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen kontinuierlich zu reduzieren. Die Mitarbeiter, Zulieferer und Dienstleister werden im Rahmen der Prozesse und bei der Herstellung und Lieferung von Produkten zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Energie und natürlichen Ressourcen verpflichtet. Das Energiemanagement ist Bestandteil des integrierten Managementsystems des MHKW Rothensee, weitere Bestandteile sind das Qualitätsmanagement und die Zertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb.
Im MHKW Rothensee sorgt eine moderne Rauchgasreinigungsanlage dafür, dass Rauchgase wieder sauber und Schadstoffe sicher herausgefiltert werden.
Die Entstehung einiger Schadstoffe wie Dioxine oder Furane wird bereits im Verbrennungsraum verhindert. Der ist gemäß den Anforderungen der 17. BImSchV so ausgelegt, dass die Temperatur nach der letzten Verbrennungsluftzuführung mindestens 850 °C beträgt. Die Einhaltung dieser Mindesttemperatur wird durch Ölbrenner sichergestellt, die bei Bedarf automatisch in Betrieb gehen.
Vor dem Schornstein befindet sich ein Saugzug, der einen Unterdruck in der gesamten Anlage erzeugt. Dadurch werden die Rauchgase aus dem Kessel angesaugt und durch die Anlage befördert.
Vor allem zwei Komponenten erledigen die Hauptarbeit: Der Sprühabsorber sorgt für die Vorabscheidung saurer Schadgase und zur Abkühlung der Rauchgase. Im Gewebefilter wiederum sammeln sich Flugstaub, Salze, Schwermetalle und verbliebene organische Schadstoffe.
Damit sich saure Schadgase abscheiden lassen, wird automatisch bzw. geregelt Kalkmilch aus der Kalkmilchaufbereitungsanlage in den Sprühabsorber eingedüst und es wird dem Umlenkreaktor Kalkhydrat zugeführt. Um alle anderen Schadstoffe zu binden bzw. abzuscheiden wird Herdofenkoks (HOK) dem Umlenkreaktor zugeführt und im Gewebefilter abgeschieden.
Die Schadstoffkonzentrationen im Reingas werden kontinuierlich gemessen, überwacht und per Daten-Onlineübertragung an die zuständige Genehmigungsbehörde übermittelt.
Bei der Verbrennung von jährlich rund 1 Million Tonnen Abfall entstehen neben dem Energiegewinn für Strom und Wärme etwa 180.000 Tonnen Rohschlacken sowie Kesselasche und Rauchgasreinigungsrückstände. Was passiert mit diesen Reststoffen? Längst hat man erkannt, dass Mineralgemische wie Schlacken wertvoll und wichtig sind. Sie eignen sich bestens für eine weitere Verwertung. Von Anfang an gehörte die Idee der Wiederverwertung von Reststoffen zum Gesamtkonzept des MHKW Rothensee.
Bei der restlosen Aufbereitung der Schlacke werden wertvolle Metalle zurückgewonnen und gefragte Baustoffe für den Straßen- und Deponiebau hergestellt.
Kesselasche und Filterstäube werden zum Beispiel in Kalibergwerken zur Verfestigung und Verfüllung alter Stollen eingesetzt. In diesem Bereich arbeitet das MHKW Rothensee mit kompetenten Partnern zusammen.
In den Müllbunkern herrscht ein permanenter Unterdruck, dadurch können keine Gerüche oder Gase nach außen dringen.
Lärm oder Geräusche können ebenfalls nicht nach außen dringen, denn der gesamte Prozess der Müllverwertung findet in einer geschlossenen und schallgeschützten Anlage statt.